Wir haben „Trude Xtended“ (aka „Kreuz As“) im Februar 2016 gekauft.
Mit unserem „neuen“ unbekannten Boot sollte es diese Saison recht spät (im September) auf die Ostsee gehen. Obwohl der Zustand gut und die technische Ausstattung komplett war, haben wir einige technische Nachrüstungen bzw. Wartungsarbeiten vorgenommen, um für eine längere Ostseefahrt gut gerüstet zu sein.
- AIS-Transponder von unserem alten Boot mit Ummeldung bei der BNA sollte auch auf dem neuen Boot die Sichtbarkeit gegenüber der Berufsschifffahrt erhöhen und auch über die Sichtnavigation hinaus evtl. Kollisionsgegner frühzeitiger erkennen lassen.
- Anschluss wichtiger NMEA-Datenquellen (Tiefenmesser, Windmesser usw.) um auf den Navigationshilfen (z.B. Kartenplotter Transas iSailor auf dem iPAD zu jeder Zeit an jedem Ort auf dem Schiff die Daten zur Verfügung zu haben)
- Check des Dieseltanks bezüglich Anzeichen auf Dieselpest (schließlich stand das Boot einige Zeit im WSV und wartete auf einen Käufer), mit dem Ergebnis, dass es keine Auffälligkeiten gab, die mittels Inspektionsklappe sichtbar sein könnten, Wechsel sämtlicher Filter des Kraftstoffsystems (Vorfilter mit Wasserabscheider und Hauptfilter)
- Erneuerung der Energieversorgung:
- Installation eines Geräteträgers mit Windrad und Solaranlage (Panels und Laderegler)
- Erneuerung des in die Jahre gekommenen Ladegerätes für den Landstromanschluss
- Austausch des defekten FI Schutzschalters für die Landstromversorgung
- Kontrolle und Erneuerung der Navigationsbeleuchtung, Neuinstallation einer Bergeschlaufe Erneuerung des UKW-Seefunkgerätes (das alte war nicht GMDSS-fähig) usw.
- Auch wenn es bei dem Baujahr unseres Bootes nicht unbedingt Pflicht ist: Einbau eines Fäkalientanks, um ohne schlechtes Gewissen auch die Küstengewässer Schwedens – eine mögliche Routenoption für diese Saison – befahren zu können.
Da wir als Berufstätige mit begrenztem Urlaub bei der Routenwahl sehr wetterabhängig sind, haben wir bei der Reisevorbereitung mehrere Routenoptionen geplant:
Option 1: Berlin – Stettin – Bornholm – Hanöbucht (- ggf. bis Västervik, von wo wir im letzten Jahr eine sehr schöne Schärenrundreise unternommen hatten) und zurück bei überwiegend Westwindlagen
Option 2: Berlin – Stettin – Rügen – Kopenhagen – Dänemarks Inselwelt bei überwiegend Ostwindlagen
Und bei durchgehend Schlechtwetter mit unterschiedlichen Winden: Eine „ruhige Kugel“ an der der Mecklenburgisch-Vorpommerschen Ostseeküste schieben.
Zur Tourvorbereitung gehörte auch die Beschaffung und das Studium des entsprechenden Kartenmaterials (Papierkarten) und entsprechender Törnführer/Seehandbücher und das Update der Kartendaten unserer Lieblingsnavigationshilfe Transas iSailor auf dem iPad. Außerdem die Berichtigung ggf. veralteter Karten anhand nautischer Nachrichten von offiziellen Stellen (Deutschland, Polen, Dänemark und Schweden) und Nutzung entsprechender Dienste der Kartenhersteller.
Da Uli als ständiger Schiffsführer ausnahmsweise den Luxus von 6 Wochen Urlaub und Heike nur 3 Wochen Urlaub hatte, jedoch Uli trotz Einhanderfahrung ungern mit dem neu erworbenen Kahn 3 Wochen allein unterwegs sein wollte, war es in der Vorbereitungsphase auch wichtig, Möglichkeiten für eventuelle Crewwechsel für alle Beteiligten, Schiff und Skipper logistisch und wirtschaftlich sinnvoll zu planen.
So ergaben sich folgende Wechselszenarios:
Crew 1 – ab Berlin – bis Stettin – 26.8. – 30.8.
Crew 2 – ab Stettin – bis Kopenhagen oder Karlskrona – 30.8. – 4.9.
Crew 3 (mit Stammcrew Heike) – ab Kopenhagen oder Karlskrona – 4.9. – 23.9. – Ziel offen (Heiligenhafen, Rönne oder Karlskrona) – Ticketoptionen für die Anreise wurden zum Teil mit Stornierungsoption gebucht. Die Frühbucherpreise waren so günstig, dass der Kauf aller ggf. benötigten Tickets selbst bei einem kostenpflichtigen Verfall einer Ticketoption günstiger war als die Reisekosten bei einer kurzfristigen Buchung.
Crew 4 – Ab Heiligenhafen, Rönne oder Karlskrona (mit ggf. kurzfristiger Änderung im jeweiligen Zielgebiet) bis Berlin – 23.9. bis max. 6.10.