Fahrtenwettbewerb

Hier die aktuelle gekürzte Fassung
2024 Breitensport Ausschreibung vom Fahrtenobmann
Entfernungstabelle Revier Dahme und Umgebung


Das Fahrtensegeln spielte in der Vergangenheit in unserem Verein stets eine große Rolle, konnten doch so auf dem Wasserweg Reviere, Länder und Landschaften erfahren, ersegelt und erlebt werden. Es ist ein Hobby mit einem kräftigen Hauch von Abenteuer, es ist aber auch Abstand zum Alltagsstress und das unmittelbare Erleben der Natur, es fordert seemännisches Können und sowohl körperliche als auch geistige Fitness.

Unsere „Altvorderen“ pflegten neben dem Regattasegeln vermehrt das damals sogenannte Wandersegeln. Mit einem Beschluss von 1929 wurden die Mitglieder sogar verpflichtet, ein Fahrtenausweisbuch zu führen. Die erreichten Punkte im Fahrtensegeln brachten dem Verein Anerkennung und hatten auch bei der sportlichen Beurteilung eine angemessene Bedeutung. In den 80er Jahren beteiligten sich 40 bis 60 Mitglieder am jährlichen Fahrtenwettbewerb.

Beliebte Wanderziele waren wie in den Vorkriegsjahren im Berliner Raum der Lange See, der Seddinsee, der Zeuthener See und der Krossinsee, die Schmölde und der Scharmützelsee. Später kamen dann die Brandenburgischen Seen dazu. Weitere Reviere nach 1950 waren die Mecklenburgischen Gewässer und die Müritz bis zum Schweriner See. Vereinzelt segelten die Mitglieder auch auf den Boddengewässern. Ein Ziel für engagierte Segler war das Große Haff bei Ückermünde.

Seesegeln war damals mit vielerlei Schwierigkeiten verbunden. Nur in großen Ausnahmefällen und mit komplizierten Genehmigungsverfahren war es möglich, küstennahe Gewässer zu befahren. Anfang der 70er Jahre lag das erste Kielboot in unserem Hafen, ein Vierteltonner-Selbstbau von Jörg Lehmann. Ihm gelang durch die Teilnahme an Seeregatten die Küstengewässer der Ostsee zu erkunden. Mit der „Kreuz As“ schließlich wurden ihm auch Langtörns genehmigt.

Fand das Fahrtensegeln damals auf aus unserer heutigen Sicht „kleineren“ Booten statt, verbunden mit einfachem Komfort und manchen Erschwernissen, so wurde besonders nach der Wende der Trend zu immer größeren Booten unübersehbar. Ein heutiger Blick auf unseren Hafen macht das sehr deutlich.

Mit diesen Yachten wurde ein komfortableres Leben auf dem Wasser möglich. Neben Strom und Wasser, Toilette, kleiner Küche und komfortablen Schlafplätzen gab es auch für den Nachwuchs ausreichend Raum an Bord. Moderne Materialien fanden Einzug in den Bootsbau und erleichterten die Pflege der Boote.

Mit der Öffnung der Grenze und unterstützt durch eine leistungsfähige Motorisierung konnten nun auch größere Strecken zurückgelegt und neue ferne Reviere befahren werden.

Das Internet zog ins Cockpit ein. Die Digitalisierung auch der nautischen Prozesse mittels GPS erleichterte das Navigieren in fremden Gewässern, die Darstellung der Seekarten auf dem Plotter ersetzte das bisherige Kartenmaterial, die Kommunikation mittels Smartphone löste – zumindest im küstennahen Bereich – das Funkgerät ab. Der TV-Empfang auf dem Boot erweiterte den Komfort an Bord.

Mit der „Gelben Welle“, seit 2005 als ein einheitliches Informationssystem für wassertouristische Angebote in Deutschland eingeführt, erhielt das Fahrtensegeln einen zusätzlichen Auftrieb, konnte doch jetzt unkompliziert ein passender Liegeplatz mit per Piktogrammen angezeigten Angeboten im jeweiligen Hafen gefunden werden. Auch unser Verein nimmt an der „Gelben Welle“ teil, unterstützt auf diese Weise andere Fahrtensegler und Fahrtenseglerinnen und hat sich mit unseren Möglichkeiten (Toilette und Duschen, Kran, gute Verkehrsanbindung, Einkaufsmöglichkeiten) einen guten Namen gemacht. Mit der Müllentsorgung leisten wir einen wirksamen Beitrag für saubere Gewässer.

Leicht erreichbare Ziele für unsere Mitglieder sind die Ostsee, das Kurische Haff, die polnische und dänische Ostseeküste. Zu neuen Revieren gehören nun u.a. Norwegen, Schottland, Griechenland und die Türkei.

Die Möglichkeit zum Chartern von Yachten in Revieren wie z.B. der Adria, dem östlichen Mittelmeer und der Karibik ermöglichten das Fahrtensegeln ohne einen aufwendigen Bootstransport bzw. längeren Überführungen.

Mit der Neugestaltung unserer Hafenanlage sowie der Errichtung eines 10 t-Krans, der Einführung stabiler Böcke und dem Bootstransport mit unserem Unimog sowie der hydraulisch-gesteuerten Lafette konnten größere und schwerere Boote im Verein festmachen. Der Bestand an Kielkreuzern und Motorbooten wuchs beachtlich, viele Sportfreunde gingen nun auf „Große Fahrt“.

Vor allem und stellvertretend auch für andere Fahrtensegler unseres Vereins soll unser Commodore, Jockel Lehmann, genannt werden, der in den letzten 40 Jahren auf vielen Weltmeeren allein oder mit Sportfreunden unterwegs war. Ein besonderer Höhepunkt war 1987 der Törn mit der damaligen „Kreuz As“ mit Sportfreunden nach Leningrad/ St.Petersburg. Danach folgten Törns nach Grönland, Schweden, Norwegen, England, Island, die Überführung von Venedig, Azoren und Rund Atlantik.

Mit der Dokumentation der Törns und dem Einreichen dieser Dokumente beim Berliner Segler-Verband, beim Deutschen Segler-Verband und der Schiffergilde zu Berlin gab es für die seglerischen Leistungen seit Jahren sehr ansprechende Ehrungen und Anerkennungen in Form von Pokalen, Urkunden und Wanderpreisen sowohl für unseren Verein als auch für die einzelne Mitglieder.

Bei der Vereinswertung wurden der WSV 1921 für seine Leistungen in den letzten Jahren mehrfach ausgezeichnet. Auszeichnung bekam der Verein beim Fahrtensegelwettbewerb See im Gold, den Wanderpreis „Seemeilen-Cup“, den Wanderpreis „von Hafen zu Hafen“, im Wettbewerb „Binnen und Buten“, und beim Breitensport für Vereine mit mehr als 80 Mitglieder.

Mitglieder unseres Vereins wurden vom Deutschen Seglerverband mit Gold und Silber ausgezeichnet. Die Schiffergilde zu Berlin zeichnete unsere Segler dem Wanderpreis „Stettiner Lotse“ aus.

Ein Höhepunkt des Fahrtensegelns ist die jährliche traditionelle Langstreckenfahrt, ausgerichtet durch den Segel-Club Fraternitas 1891 e.V bzw. den SC Brise 1898 e.V.

Preise bekamen wir bei den Wettbewerben für die schnellste Yacht , für die schnellste Dehler und die schnellste Yngling.

Jeder Segler ist hiermit aufgerufen, seine seglerischen Aktivitäten in einem Bordbuch zu dokumentieren und so unseren Verein im Wettbewerb der Reviere auf einen vorderen Platz zu verhelfen.