Grußworte zum 75. Jubiläum - 1996

Jörg Lehmann - Eberhard Diepgen - Detlev Dzembritzki - Manfred von Richthofen


Gleichgesinnte waren es die mit ihrer Kraft diesen Verein, den Wassersport-Verein 1921, in nunmehr 4 Generationen gesund und stark am Leben erhalten haben. Begabte Handwerker, gute Organisatoren und natürlich auch die vielen geachteten, hilfreichen Kameraden haben den Verein in den 75 Jahren seiner Existenz, trotz zahlreicher Zäsuren, zu einem sportlich hochmotivierten Verein geformt.
So möchte ich hier nur einige für mich besonders bedeutungsvolle Eckpunkte der Entwicklung nennen:

– Die Pachtung und der Erwerb des Grundstückes in den 20er Jahren
– Der Bootsschuppenbau mit dem genialen Schlafkojenanbau, gleichermaßen für jedes Mitglied
– Der Clubhausbau in den 30er Jahren
– Die Vereinigung mit dem benachbarten Ruderverein „Einer-Club“ in den 50er Jahren
– Der hervorragende Einsatz aller Mitglieder für Pflege und Erhaltung des Grundstückes, trotz der in der DDR erlassenen Enteignung 1952
– Der Zusammenschluß mit der Sportgemeinschaft „Grün-Weiß“
– Die Art und Weise der Gestaltung des Sportbetriebes unter DDR-Bedingungen
– Die vielen, vielen hervorragenden segelsportlichen Erfolge in den 60er–80er Jahren
– Rückbenennung des Wassersport-Verein 1921 nach der Wende 1990
– Die Überwindung der Isolation während der DDR-Zeit, Eroberung der neuen Freiheiten aber auch das Bewußtsein über die Pflichten im vereinten Deutschland.

Die Gestaltung des Vereins zu allen Zeiten verbindet sich für mich, dem alle Dokumente vertraut sind, chronologisch mit dem Namen der Vorsitzenden Hugo Bräuer, Werner Huse, Karlheinz Schröter und Andreas Wahle.
Als die herausragende Persönlichkeit erscheint mir Hugo Bräuer. Er hat, auch rückblickend, den WSV 1921 nachhaltig geprägt und durch die Klippen der Nachkriegszeit hervorragend geführt. Dies soll nicht die Verdienste derjenigen schmälern, die als Mitstreiter der Vorsitzenden unermüdlich den Verein gefördert haben. Eins bleibt gewiß, ohne die tätige Mithilfe der Vereinsmitglieder kann kein Verein erfolgreich bestehen.
Dies soll Dank und Ansporn zugleich an alle Mitglieder sein.
Bringt Euch in den Verein ein, gestaltet ihn, der Verein bietet Euch dafür eine Heimstatt ohnegleichen.

Jörg Lehmann - Vorsitzender des Wassersport-Verein 1921 e.V.


Ein Jubiläum ist – so sagt's das Wort – wahrhaft ein Grund zur Freude, erst recht, wenn es sich um 75jähriges handelt. Wenn eine Institution oder ein Verein in unserem Jahrhundert 75 Jahre auf seinen Schultern trägt, ist dies eine beachtliche Leistung: Politische Wandlungen, Krisen und Kriege galt es zu meistern, die Jahre der deutschen Teilung durchzustehen.

Zu Zeiten der Mauer waren für die Mitglieder des Vereins die Anfahrtswege zu ihren Wassersportrevieren in Mecklenburg besonders lang. Der eingemauerte Westteil Berlins war nicht zugänglich und mußte umfahren werden. Der Weg in die Wassersportreviere im Westteil unseres Landes blieb den Vereinsmitgliedern verschlossen.

Umgekehrt waren die Menschen im Westteil der Stadt im Wassersport auf ihre Reviere angewiesen, die sich innerhalb der Mauer als politische Grenze befanden. Ihnen blieb der Weg in die mecklenburgische Seenplatte und den Spreewald versperrt.
Glücklicherweise gehört all dies der Vergangenheit an. In unserem wiedervereinigten Lande trennen die Grenzen nicht mehr, und die malerischen Seen- und Flußlandschaften von Berlin und Brandenburg sowie aller anderen Bundesländer stehen allen Wassersportbegeisterten gleichermaßen zur Verfügung.

Ganz herzlich gratuliere ich deshalb den Mitgliedern und Freunden des Wassersport-Vereins 1921 e.V. zu ihrem 75jährigen Jubiläum.
Mögen sie auch für die nächsten 75 Jahre immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel haben! Nur mit Kondition, Disziplin und Teamgeist kann man ein solch stolzes Jubiläum erreichen.

Eberhard Diepgen


Sehr verehrte Damen, sehr geehrte Herren, liebe Seglerinnen und Segler!

Am 17. April 1996 blickt der Wassersport-Verein 1921 e.V. auf stolze 75 Jahre Vereinsgeschichte zurück. Eng mit der Geschichte unserer Stadt verbunden, mußten Höhen und Tiefen überwunden werden.

Es ist bewundernswert, mit welcher Energie der Verein zusammenhielt und auch die schwere Zeit des 2. Weltkrieges und den Wiederaufbau nach 1945 meisterte.

Die Vorstände und die Mitglieder haben mit dieser Leistung unserem Gemeinwohl einen großen Dienst erwiesen. Die Gemeinschaft wurde gestärkt, Solidarität war kein Fremdwort, sondern Fundament für die gemeinsame Arbeit im Verein.

Kinder und Jugendliche waren willkommen und fanden eine überaus sinnvolle Freizeitbeschäftigung.

Der Bootsbau im Verein hat die Verbindung zum Wassersport noch enger geknüpft und ist eine der schönen handwerklichen Aktivitäten im Verein, wie der Unterhalt des Vereinshauses und der Sanitärerweiterungsbau ebenfalls volle Anerkennung verdienen.
Der WSV 21 hat hohe sportliche Erfolge ersegelt, insbesondere viele, viele Deutsche Meister-Titel. Der Ruhm der Jollen-Segler geht weit über unsere Stadt hinaus.

So hat der Verein über viele Jahrzehnte Menschen zusammengeführt und geprägt. Dafür sage ich allen Verantwortungsträgern Dank.

Ich wünsche dem WSV 21 und allen seinen Mitgliedern eine gute sportliche und kameradschaftsreiche Zukunft, immer Menschen, die bereit sind Verantwortung für den Verein zu übernehmen und allen immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel.

Glück auf für die Zukunft, Ihr

Detlev Dzembritzki - Landesvorsitzender der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands


Zum 75jährigen Bestehen möchte ich dem Wassersport-Verein 1921 e.V. auf das herzlichste gratulieren. Ich wünsche dem Verein weiterhin sportliche Erfolge und seinen Mitgliedern persönliches Wohlergehen.

Der Wassersport-Verein 1921 zählt zwar mit rund 200 Mitgliedern eher zu den kleineren der rund 1800 Sportvereine in Berlin. Sportlich jedoch gehört er zu den großen. Die Vereinschronik weist unzählige Deutsche und Berliner Meister im Segeln aus. Ein Erfolg, der vor allem auch auf eine vorbildliche Jugendarbeit zurückzuführen ist. Seit seiner Gründung schenkt der Verein der Nachwuchsbetreuung besondere Aufmerksamkeit. Zahlreiche Helfer ermöglichen uneigennützig mit viel Fleiß und Engagement Kindern und Jugendlichen aber auch Erwachsenen eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung. Dafür gilt den ehrenamtlich Tätigen an dieser Stelle mein ganz besonderer Dank verbunden mit der Bitte, sich auch künftig für den Verein und die Sportstadt Berlin einzusetzen.

Nicht unerwähnt lassen möchte ich das freimütige Bekenntnis des Vereins zum umweltfreundlichen Sport. Segeln steht von jeher im Vordergrund. Motorsport ist nicht seine Sache, abgesehen natürlich von Regatten, die ohne Rettungs- und Schleppboote nicht stattfinden können.

So wie der Verein die Höhen und Tiefen der vergangenen 75 Jahre gemeistert hat, bin ich sicher, wird er auch in Zukunft eine Heimstatt für den Wassersport in unserer Stadt sein. In diesem Sinne alles Gute zum 75.! Und natürlich freuen wir uns schon jetzt auf die 100-Jahr-Feier des Wassersport-Vereins im Jahre 2021.

Manfred von Richthofen